Autismus Therapie

Auditives Integrationstraining


Das Auditive Integrationstraining wurde vor mehr als 30 Jahren von Dr. Guy Berard entwickelt, der damit zunächst erfolgreich seinen eigenen fortschreitenden Hörverlust behandeln konnte. In seiner über 30jährigen Erfahrung als Hals-Nasen-Ohrenarzt in Frankreich entdeckte er dann, dass sich AIT bei einer Reihe anderer Störungen als sehr hilfreich erwies, so z.B. bei Lernschwierigkeiten, Leseschwäche, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Hyperaktivität, Depression und im besonderen auch Autismus.


Es zeigt sich nämlich, dass bei diesen Krankheitsbildern oft eine erhebliche Störung und Verschiebung in der Wahrnehmung von Geräuschen besteht. Alltägliche, leise oder extrem hohe Töne werden z.T. als schmerzhaft und sogar unerträglich laut empfunden und stören dadurch die gesamte Wahrnehmung der alltäglichen Umgebung. (Das Gleichgewichtsorgan befindet sich im Innenohr und wird ebenfalls oft von Beschwerden betroffen. Die Folge davon können Gleichgewichtsstörungen und Gangunsicherheiten sein.). Neben dem dadurch entstehenden Stress muss das Gehirn permanent all diese extremen Reize verarbeiten und versuchen, sie zu einem sinnvollen Ganzen zusammen zu fügen. Aus dieser Perspektive betrachtet überrascht es nicht, wenn dann die Fähigkeiten zur Konzentration, zu lesen, über einen längeren Zeitraum aufmerksam zu sein oder sich „angemessen“ sozial zu verhalten eingeschränkt sind. Auch die Fähigkeit zu sprechen hängt eng mit der Fähigkeit zu hören zusammen.      



Dr. Berard entwickelte für AIT einen speziellen Verstärker mit variabel filterbaren Frequenzen und modulierbaren Amplituden. In der Mehrzahl der über 8000 Behandlungen, die er mit AIT vor allem bei autistischen Kindern durchführte, wurden die oben genannten Beschwerden deutlich verbessert oder sogar vollkommen beseitigt.
Eine ausführlichere Beschreibung der Grundlagen von AIT sowie Behandlungsprotokolle (mit Hörtests vor und nach der Behandlung) finden sich in dem Buch „Hearing equals Behavior“, das von Dr. Berard 1982 geschrieben wurde.

Das Auditive Integrationstraining ist ein relativ neuer Ansatz, sensorische und im Besonderen auditive Hypersensibilitäten zu behandeln. Es schult die Fähigkeit des Gehirns, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und zu einem sinnvollen Erleben zusammen zu setzen.

Bei welchen Beschwerden/Krankheiten kann AIT weiterhelfen?


In der Praxis hat sich gezeigt, dass eine Reihe von Krankheitsbildern sehr gut auf eine Behandlung ansprechen, so z.B. Lernschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten (ADS, ADHS), Autismus, mache Formen von Depression sowie Tinnitus und Hörverlust. Am Anfang einer jeden Behandlung steht (neben einem Erstgespräch) ein Hörtest, in dem festgestellt wird, ob  bestehende Beschwerden eine Ursache im auditiven Apparat haben. Hypersensibilitäten auf bestimmte Tonhöhen werden dabei ebenso erfasst wie eine „Schmerzgrenze“ (die Lautstärke, ab der ein Ton als schmerzhaft empfunden wird).  Nach diesem eingehenden Hörtest wird entschieden, ob eine Behandlung mit AIT sinnvoll ist.

Was passiert in einer Behandlung?


Eine AIT-Behandlung besteht aus dem Hören von Musik, deren Frequenzen und Lautstärke mittels eines speziellen Gerätes ständig moduliert und verändert werden. Das technische Equipment hierfür wurde in langen Jahren der klinischen Praxis entwickelt. Entsprechend des eingehenden Hörtests werden individuell Frequenzen aus dieser Musik herausgefiltert. Der Effekt dieser sich wiederholenden Prozedur ist ein Training sowohl der Fähigkeit, den ständigen Fluss von sensorischen (und im Besonderen der auditiven) Informationen besser zu verarbeiten und zu einem sinnvollen Ganzen zusammen zu fügen, als auch bestimmte Frequenzen „aushalten“ zu lernen.



Die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten wird durch dieses Training tief greifend und grundlegend  verändert. Eine Beurteilung der Resultate des Trainings kann daher in manchen Fällen erst nach drei Monaten bis zu einem halben Jahr erfolgen.

Eine Behandlung mit AIT umfasst den eingehenden Hörtest zu Beginn, 20 Sitzungen zu je 30 Minuten (zwei Sitzungen pro Tag sind möglich) sowie weitere Hörtests nach der Hälfte und am Ende der Sitzungen, nach zwei bis drei Monaten nach der Behandlung, sowie einen abschließenden Hörtest nach sechs Monaten. Frühestens dann kann über eine eventuelle Wiederholung einer kompletten AIT Behandlung entschieden werden.


Folgende Resultate einer AIT-Behandlung wurden von Angehörigen bestätigt:

-    Zunehmendes Interesse an Sprache und Kommunikation
-    Verbesserung des Sozialverhaltens
-    Verbesserung des Hörverständnisses
-    Verbesserung der Sprachfähigkeit
-    Zunehmende Interaktion mit anderen Menschen
-    Erhöhtes Selbstvertrauen
-    Altersangemessenes Verhalten
-    Verbesserung der schulischen Leistung
-    Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
-    Verminderung von Überempfindlichkeiten
-    Verminderung von Reizbarkeit und Aggression
-    Verminderung von Antriebslosigkeit

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